Kommt es einige Wochen nach der Haartransplantation zum Haarausfall, ist der Schreck verständlicherweise groß. Doch Grund zur Sorge besteht in den meisten Fällen nicht. Beim sogenannten Shedding handelt es sich um einen ganz normalen Prozess, der circa 90 bis 95 Prozent aller Patienten betrifft. Was zu dem vorübergehenden Haarausfall führt und wann sich die kahlen Stellen wieder schließen, erklären wir Ihnen hier.
Was genau ist Shedding?
Als Shedding wird der normale Prozess des Haarausfalls nach einer Haartransplantation bezeichnet, der etwa zwei bis sechs Wochen nach dem Eingriff auftritt. Ursache für den Haarverlust ist der vorübergehende Nähr- und Sauerstoffmangel, dem die Haarfollikel zwischen der Entnahme und der Transplantation ausgesetzt sind. Dieser führt dazu, dass die Haarwurzel in einen Ruhezustand übergeht und das Haar abstößt. Sobald sie sich erholt hat, beginnt sie mit der Produktion eines neuen Haares.
Abzugrenzen ist das Shedding vom sogenannten Shock Loss, der sich häufig auf einen Behandlungsfehler des Transplanteurs, manchmal aber auch auf falsches Verhalten nach der Haartransplantation zurückführen lässt. Hiervon können sowohl der Spender- als auch der Empfängerbereich betroffen sein.

Shock Loss im Spenderbereich
Shock Loss im Empfängerbereich
Im Empfängerbereich ist das sogenannte Dense Packing der häufigste Auslöser für den Shock Loss. Hierbei setzt der Arzt zu viele Grafts auf zu kleinem Raum. Das enge Aneinandersetzen kann die Haut so traumatisieren, dass nicht nur die transplantierten Haare ausfallen, sondern die umgebenden gleich mit.
Neben dem Haarausfall nach der Haartransplantation kann das Dense Packing auch zum sogenannten „Puppenkopfeffekt“ führen. Durch die zu hohe Haardichte sieht das Ergebnis extrem struppig und unnatürlich aus.
Was hilft vorbeugend gegen einen Shock Loss?
In erster Linie sollten Sie darauf achten, die Haartransplantation von einem erfahrenen Arzt durchführen zu lassen. Darüber hinaus können Sie dieser Form des Haarausfalls durch das richtige Verhalten nach dem Eingriff entgegenwirken.
Achten Sie in den ersten Tagen nach dem Eingriff unbedingt darauf, dass die transplantierten Haare weder mit Ihren Fingern noch mit irgendwelchen Gegenständen in Kontakt kommen. Das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper sorgt dafür, dass die Wundflüssigkeit besser abfließt und der Gewebedruck im normalen Rahmen bleibt. Durch Verwendung eines Nackenhörnchens können Sie verhindern, dass Ihr Kopf auf der Bettwäsche aufliegt.
Direkte Sonneneinstrahlung auf die betroffenen Stellen sollten Sie in den ersten Monaten ebenso vermeiden wie den Gang in die Sauna, das Sonnenbad im Solarium oder schweißtreibende Tätigkeiten. Auch eine ungesunde Ernährung, Alkohol und Zigarettenkonsum, Stress und das Tragen einer zu engen Kopfbedeckung kurz nach der Haartransplantation können einen Shock Loss begünstigen.
Wie lange dauert es, bis die Haare wieder nachwachsen?
IDas Shedding ist ein völlig normaler, reversibler Prozess, der keiner Behandlung bedarf. Normalerweise wachsen die Haare innerhalb von zwei bis drei Monaten wieder nach, wobei die Haardichte von Monat zu Monat zunimmt. Das finale Ergebnis ist für gewöhnlich nach etwa einem Jahr erreicht.
Auch ein Shock Loss regeneriert sich meist binnen weniger Monate. Ist die Ursache jedoch ein starkes Gewebetrauma, ist ein vollständiges Nachwachsen nicht immer gewährleistet.
Unterstützen können Sie das Haarwachstum, indem Sie sich gesund ernähren, auf Alkohol und Nikotin verzichten und Stress vermeiden. Zudem können Wirkstoffe wie Redensyl und Minoxidil helfen, die Folgen des Shock Loss schneller zu überwinden.