Für viele Menschen ist Haarausfall nur schwer zu verkraften. Die kahlen Stellen auf dem Kopf nagen am Selbstwertgefühl und lassen die Betroffenen an ihrer Attraktivität zweifeln. Abhilfe schafft eine Haarverpflanzung, allerdings nur, wenn ausreichend gesunde Haarwurzeln verfügbar sind. Durch die Kombination aus Haartransplantation und dem Klonen von Haarfollikeln könnte der Eingriff künftig auch Menschen mit fortgeschrittener Alopezie oder Vollglatze zu neuer Haarpracht verhelfen. Welche Ansätze gibt es hierzu und wann könnte es so weit sein?
Definition: Was bedeutet Klonen?
Der Begriff Klonen steht für das Erzeugen genetisch identischer Kopien von Zellen oder kompletten Organismen. Die Natur macht das beispielsweise bei eineiigen Mehrlingen, die aus ein und derselben Eizelle entstehen und deshalb dasselbe Erbgut aufweisen. Auch die ungeschlechtliche Vermehrung von Bakterien, Hefen und sogar Pflanzen bringt natürliche Klone hervor.
Die Reproduktionsmedizin setzt das Klonen dazu ein, Kopien vollständiger Lebewesen zu erstellen. Hierzu wird aus einer Zelle des zu klonenden Individuums ein Zellkern mit DNA extrahiert und gegen den Zellkern einer unbefruchteten Eizelle eines zweiten Individuums ausgetauscht. Den aus dieser Zelle entstehenden Embryo trägt eine Leihmutter aus. Das bekannteste Beispiel dafür ist das Schaf Dolly, das 1996 als erstes Säugetier erfolgreich geklont wurde. Mittlerweile wurde die Prozedur bei verschiedenen Tierarten durchgeführt, darunter Ziegen, Schweine, Mäuse und Pferde.
Eine weitere Variante ist das therapeutische Klonen. Dabei werden die generierten Embryonen nicht ausgetragen, sondern nach wenigen Zellteilungen zerstört und zur Gewinnung pluripotenter embryonaler Stammzellen genutzt. Diese können potenziell zur Behandlung zahlreicher Krankheiten, aber auch zur Regeneration von Organen und Geweben eingesetzt werden.
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Wie ist der aktuelle Stand der Forschung beim Klonen von Haaren?
Die Möglichkeit, Haarfollikel im Labor herzustellen, wird schon seit längerem untersucht. Forscher der in Japan ansässigen Yokohama National University schafften es bereits, winzige Haarfollikel aus Nagetier-DNA zu erzeugen. Hierfür nutzen sie neuartige Haarfollikel-Organoide mit kernähnlicher Form. Diese Organoide förderten das Follikelwachstum mit 100-prozentiger Effizienz. Nach 23 Tagen Kulturzeit hatten sich komplette Haarschäfte mit rund drei Millimetern Durchmesser ausgebildet.
Beim anschließenden Test auf Anwendbarkeit stellte sich heraus, dass die Farbe der gezüchteten Haare mit einer Substanz geändert werden konnte, die pigmentbildende Hautzellen stimuliert. Zudem konnte durch Transplantation der Organoide in die Haut von Mäusen die Regeneration schon bestehender Follikel angeregt werden. Daraus ließen sich letztlich auch neue Methoden entwickeln, um kahle Bereiche des Kopfes ohne die bisher erforderlichen Follikelentnahmen wieder mit Haaren zu füllen. Aktuell gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der Einsatz am Menschen innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre möglich sein könnte.
Einen anderen Ansatz verfolgt ein Team des US-amerikanischen Columbia University Medical Center. Den Forschern gelang es, auf kahler menschlicher Haut Haare wachsen zu lassen. Hierfür verpflanzten sie im Labor gezüchtete Haar-Stammzellen (engl.: hair stem cells), die in der Lage waren, neue Haarfollikel zu bilden.
Was sind die größten Herausforderungen beim Klonen von Haaren?
Eine der größten Schwierigkeiten liegt darin, dass die geklonten Haarfollikel nach dem Einpflanzen zwar Haare produzieren, aber nicht absehbar ist, in welche Richtung und welchem Winkel diese wachsen. Somit wäre auch das Ergebnis einer Haartransplantation nach dem Klonen nicht vorhersehbar. Damit verbunden ist die Gefahr einer Schädigung der Haarfollikelstammzellen und der Tumorbildung durch geklonte Zellen. Solange diese Risiken bestehen, wird es keine Zulassung für solche Verfahren geben.
Ein weiteres Problem liegt im wahrscheinlich sehr hohen finanziellen Aufwand. Zwar lässt sich der Preis derzeit noch nicht exakt kalkulieren, da das Klonen von Haaren erst in der experimentellen Phase steckt. Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass die Kosten doppelt bis dreimal so hoch sein werden wie bei herkömmlichen Haarverpflanzungen. Damit wären entsprechende Behandlungen für viele potenzielle Patienten unerschwinglich.
Ob das Klonen die Zukunft der Haartransplantation ist, lässt sich angesichts der Herausforderungen bislang nicht sagen. Möglicherweise gelingt es vorher, neue Medikamente zu entwickeln, die Haarausfall von vornherein verhindern und damit sowohl die Haartransplantation als auch das Klonen von Haaren unnötig machen.
FUE-Verfahren weiterhin Goldstandard bei der Haarverpflanzung
Haartransplantation in der Türkei: Ohne Klonen zu neuem Haar
Obwohl das Klonen von Haaren noch Zukunftsmusik ist, braucht sich heute kaum jemand mit einer schwindenden Haarpracht abzufinden. Wer über genügend Spenderhaar verfügt, kann sich in der Türkei einer Haarverpflanzung unterziehen und so die kahlen Stellen auf dem Kopf loswerden. Zu den beliebtesten Adressen für den Eingriff zählt die Cosmedica Clinic in Istanbul.
Die vom deutschsprachigen Spezialisten Dr. Levent Acar geleitete Klinik nutzt ausschließlich modernste Verfahren wie die FUE-Technik, die DHI- und die DHI-Saphir-Methode und stellt damit beste Resultate mit hervorragenden Anwuchsraten sicher. Dank günstiger Inklusive-Pakete ist der Eingriff bei Cosmedica auch für Menschen erschwinglich, deren Budget begrenzt ist.