Viele Menschen erschrecken, wenn sie bemerken, dass die Haare dünner werden oder sich kahle Stellen bilden. Doch Haarausfall bedeutet nicht automatisch, dass die Haare für immer weg sind. In vielen Fällen ist der Prozess umkehrbar – zumindest teilweise. Wenn man die richtigen Schritte unternimmt, kann man schlafende Haarwurzeln aktivieren und neues, kräftiges Haar produzieren.
Die Gründe dafür, dass Haarwurzeln ihre Arbeit einstellen, sind vielfältig. Neben genetischen Faktoren spielen auch Stress, hormonelle Veränderungen, Mangelernährung oder bestimmte Erkrankungen eine Rolle. Selbst äußere Einflüsse wie falsche Pflegeprodukte, zu enge Frisuren oder häufiges Färben können das Haarwachstum stören. Umso wichtiger ist es, die Ursache des Haarausfalls genau zu verstehen, bevor man mit einer Behandlung beginnt.
Die gute Nachricht: In vielen Fällen lässt sich der Haarverlust verlangsamen oder sogar stoppen, wenn man frühzeitig reagiert. Eine ausgewogene Ernährung, eine gute Durchblutung der Kopfhaut und gezielte Behandlungen können helfen, die Haarwurzeln wieder zu beleben. Moderne Therapien bieten heute echte Chancen dafür, dass neues, volles Haar wachsen kann.
Wie schnell wachsen Haare normalerweise?
Viele Menschen fragen sich, wie schnell ihre Haare wachsen – vor allem, wenn sie sich längeres Haar wünschen. Im Durchschnitt wachsen gesunde Haare etwa einen bis eineinhalb Zentimeter pro Monat. Das klingt vielleicht nicht nach viel, aber aufs Jahr gerechnet ergibt das rund zwölf bis 18 Zentimeter. Natürlich ist das nur ein Richtwert, denn das Haarwachstum ist von Mensch zu Mensch verschieden.
Wie schnell die Haare wachsen, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören das Alter, Geschlecht, genetische Veranlagung, aber auch die Gesundheit, die Ernährung und der Hormonhaushalt. Bei jungen Menschen wachsen die Haare meist schneller, während sich das Wachstum mit zunehmendem Alter etwas verlangsamt. Auch Stress, Krankheiten oder eine ungesunde Lebensweise können den Haarwuchs bremsen.
Damit man besser versteht, wie Haare wachsen, lohnt sich ein Blick auf den sogenannten Haarzyklus. Jedes Haar durchläuft nämlich drei Phasen – von der Entstehung bis zum natürlichen Ausfall:
1) Wachstumsphase (Anagenphase)
In dieser Phase befindet sich der größte Teil der Haare – etwa 85 bis 90 Prozent. Sie dauert zwischen zwei und sechs Jahren. In dieser Zeit teilt sich die Haarwurzelzelle ständig, und das Haar wächst kontinuierlich nach. Es wird nicht nur länger, sondern auch kräftiger und dicker.
Je länger diese Phase anhält, desto länger kann das Haar werden. Menschen, bei denen diese Phase genetisch kürzer ist, können ihr Haar oft nicht über eine Länge wachsen lassen.
2) Übergangsphase (Katagenphase)
Diese Phase ist sehr kurz und dauert nur etwa zwei Wochen. Hier verlangsamt sich die Zellteilung, und das Haar erhält keine Nährstoffe mehr. Etwa drei Prozent aller Haare befinden sich in diesem Stadium.
Die Haarwurzel zieht sich zusammen und bereitet sich darauf vor, in die Ruhephase überzugehen. Das Haar wird in dieser Zeit also nicht mehr länger, bleibt aber noch fest in der Kopfhaut verankert.
3) Ruhe- oder Ausfallphase (Telogenphase)
In dieser letzten Phase kommt die Aktivität der Haarwurzel vollständig zum Stillstand. Der Haarfollikel macht eine Art „Pause“. Das Haar wächst nicht mehr weiter, sondern wird nach und nach abgestoßen – zum Beispiel beim Kämmen oder Waschen.
Gleichzeitig regeneriert sich der Follikel und bildet nach einiger Zeit ein neues Haar. Diese Phase dauert etwa drei Monate, und etwa acht bis 15 Prozent der Kopfhaare befinden sich ständig darin. Deshalb verlieren wir täglich rund 50 bis 100 Haare, ohne dass es auffällt – das ist ganz normal.
Wenn dieser natürliche Haarzyklus gestört wird, kann das jedoch sichtbare Folgen haben. Das Haar wird dünner, brüchiger oder wächst langsamer nach. In schweren Fällen kann es auch zu sichtbaren kahlen Stellen oder einer Glatzenbildung kommen. Ursachen für solche Störungen können Hormonschwankungen, Stress, unausgewogene Ernährung, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen sein.
Warum stellen Haarwurzeln ihren Dienst ein?
Dass täglich Haare verloren gehen, ist ein ganz normaler Vorgang. Zu einem Problem wird das erst, wenn deutlich mehr Haare abgestoßen werden als nachwachsen.
Die weitaus häufigste Ursache für einen übermäßigen Haarverlust ist erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie). Hierbei führt genetische Veranlagung dazu, dass die Haarwurzeln überempfindlich auf das männliche Geschlechtshormon Dihydrotestosteron (DHT) reagieren. Dadurch bilden sich die Blutgefäße zurück, über die Nährstoffe und Sauerstoff in die Haarwurzel gelangen. Die unterversorgten Haarfollikel degenerieren und sterben ab.
Fallen die Haare über einen längeren Zeitraum büschelweise aus, liegt das meist an einem gestörten Zellstoffwechsel. Diese wird nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und der Wachstumszyklus der Haare gerät aus dem Gleichgewicht. Die Bildung neuer Haarzellen kommt ins Stocken und hört irgendwann komplett auf.
Darüber hinaus kommen folgende Faktoren als Ursache infrage:
- hormonelle Schwankungen und hormonell bedingter Haarausfall (z. B. Wechseljahre)
- entzündliche Prozesse der Kopfhaut (z. B. vernarbender Haarausfall)
- Autoimmunerkrankungen (z. B. Kreisrunder Haarausfall)
- Nährstoffmangel (z. B. Eisen, Eiweiß)
- Krankheiten (z. B. Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion)
- Medikamente (z. B. Gerinnungshemmer, Cholesterinsenker)
- starke psychische Belastung (z. B. Stress, Trauer)
Was aktiviert die Haarwurzeln?
Damit die Haarwurzeln gesunde Haare bilden können, muss die Kopfhaut gut durchblutet sein. Es ist auch wichtig, genug Nährstoffe zu sich zu nehmen. Versuche, das Haarwachstum zu beschleunigen, sollten bei einer ausreichenden Versorgung ansetzen.
Kopfhautmassage fördert die Durchblutung
Kopfhautmassagen sind nicht nur angenehm, sie regen auch den Blutfluss in der Kopfhaut an. Dadurch werden die Haarwurzeln besser mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Das wiederum stärkt die Haare und hilft, das Haarwachstum zu beschleunigen.
Für eine Kopfhautmassage wird nichts weiter benötigt als die eigenen Finger und ein gutes Haaröl. Ideal sind Produkte mit natürlichen Inhaltsstoffen wie Rizinus, Jojoba, Aloe vera oder Rosmarin gegen Haarausfall. Wichtig ist, dass das Haaröl zu den individuellen Bedürfnissen der Kopfhaut passt. Trockene Haut stellt andere Ansprüche als fettige.
Haarwachstum fördern mit gesunder Ernährung
Wenn dem Körper Nährstoffe fehlen, kann er die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend versorgen und die Haare fallen aus. Eine ausgewogene Ernährung ist deshalb eine der wichtigsten Voraussetzungen für gesundes Wachstum der Haare. Folgende Nährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel sollten in ausreichender Menge auf dem Ernährungsplan stehen:
- Proteine (stärken die Haarfollikel)
- Eisen (essenziell für die Sauerstoffversorgung)
- Vitamin C (fördert die Eisenaufnahme)
- Zink (stimuliert die Haarwurzeln)
- Biotin (unterstützt Bildung von Keratin)
- Omega-3-Fettsäuren (wirken Entzündungen entgegen)
- Vitamin E (stärkt die Haare und lässt sie glänzen)
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Abgestorbene Haarwurzeln aktivieren mit der richtigen Haarpflege
Die Haarpflege hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit der Haarwurzeln. Viele Haarprobleme entstehen durch Fehler rund um die Haarwäsche. Folgendes Vorgehen schont die Kopfhaut und damit auch die Haarwurzeln:
- Haare nur im lauwarmen Wasser waschen: Bei einer zu hohen Wassertemperatur öffnen sich die Poren stärker. Das führt zu einer vermehrten Talgbildung. Dadurch können die Talgdrüsen verstopfen, wodurch sich das Risiko für Haarwurzelentzündungen erhöht.
- Schonende Shampoos benutzen: Das Haarwaschmittel sollte die Kopfhaut nicht unnötig strapazieren. Für fettiges Haar empfehlen sich spezielle Produkte, die überschüssigen Talg entfernen.
- Mechanische Reize vermeiden: Die Haare nach dem Waschen trocken zu rubbeln, reizt die Kopfhaut. Besser ist es, die Haare an der Luft zu trocknen oder auf einer niedrigen Stufe zu föhnen. Außerdem ist es ratsam, auf Frisuren zu verzichten, die einen starken Zug auf die Haare ausüben.
Was tun, wenn die Haare nicht mehr wachsen wollen?
Gelingt es nicht, die Haarwurzeln zu aktivieren, kann eine Haartransplantation in der Türkei helfen. Vor allem bei Menschen mit erblich bedingtem Haarausfall ist das die einzige langfristige Lösung.
Wer die hohen Kosten in Deutschland scheut, findet in der Türkei Kliniken, die den Eingriff zu bezahlbaren Preisen anbieten. Zu den renommiertesten Haartransplantationszentren des Landes zählt die Cosmedica Clinic in Istanbul. Das Spezialgebiet des deutschsprachigen Klinikleiters Dr. Levent Acar sind besonders natürliche Haarlinien, die höchste ästhetische Ansprüche erfüllen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Nährstoffe stärken die Haarwurzeln?
Proteine, Eisen, Zink, Biotin, Vitamin C und Omega-3-Fettsäuren fördern gesunde Haarwurzeln.
Was schädigt die Haarwurzeln?
Stress, Nährstoffmangel, aggressive Pflege, Hitze und bestimmte Medikamente können Haarwurzeln schwächen.
Wann hilft nur noch eine Haartransplantation?
Bei dauerhaft geschädigten oder abgestorbenen Haarwurzeln ist eine Transplantation die einzige Lösung.