Das Feierabendbierchen, ein Glas Wein zum Essen oder der Sekt zum Anstoßen: Der Genuss von Alkohol gehört für viele Menschen hin und wieder dazu. Es gibt jedoch Situationen, in denen besondere Vorsicht im Umgang mit alkoholischen Getränken geboten ist. Das gilt auch für die Zeit rund um eine Haartransplantation. Doch wo genau liegt das Problem und wie lange sollten Sie keinen Alkohol konsumieren?
Warum Alkohol vor einer Haartransplantation tabu sein sollte
Alkohol ist eine toxische Substanz, die den menschlichen Organismus auf unterschiedlichste Weise schädigt. Allein der Abbau des in Spirituosen enthaltenen Ethanols greift die Leber an und verbraucht wichtige Energiereserven. Da eine Haarverpflanzung einen zusätzlichen Stressfaktor für den Körper darstellt, empfiehlt es sich, in der letzten Woche vor dem Eingriff keinen Alkohol mehr zu trinken.
Die Abstinenz vor der Haartransplantation ist insbesondere auch deshalb zu empfehlen, weil Alkohol die Wirkung des in die Kopfhaut eingebrachten Lokalanästhetikums beeinträchtigen kann. Unter seinem Einfluss verschlechtert sich die Durchblutung, wodurch sich das Betäubungsmittel langsamer und ungleichmäßiger im Gewebe verteilt.
Aufgrund der blutverdünnenden Eigenschaften von Alkohol kann es sowohl bei der Entnahme als auch beim Einpflanzen der Haarwurzeln zu vermehrten Blutungen kommen. Zudem führt die blutverdünnende Wirkung dazu, dass die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gewebes abnimmt. Damit verschlechtern sich die Bedingungen für das Einwachsen der transplantierten Haare.
Die starken Blutungen können das Einpflanzen der Haarfollikel derart verzögern, dass die empfindlichen Zellen der Haarwurzeln Schaden nehmen. Diese dürfen maximal sechs Stunden außerhalb des Körpers sein, da sich anderenfalls die Anwuchsrate verringert. Im schlimmsten Fall sterben die transplantierten Haarfollikel ab und der Eingriff war vergeblich.
Warum Sie auf Alkohol nach der Haartransplantation verzichten sollten
Nehmen Sie zu früh nach dem Eingriff Alkohol zu sich, können Blutungen auftreten, die das Abheilen der Wundkanäle verzögern. Auch das Immunsystem wird gestört, wodurch sich Bakterien und Pilze leichter festsetzen und vermehren können. Damit steigt die Gefahr für schwere, eitrige Infektionen in den behandelten Arealen. Hinzu kommt, dass der Konsum von Alkohol die Wirkung des Antibiotikums verzögert, das Sie während der Haartransplantation bekommen. Damit erhöht sich das Infektionsrisiko noch weiter.
Der Genuss alkoholischer Getränke fördert außerdem die Schweißproduktion. Dadurch können die Krusten aufweichen oder einreißen. Rötungen und Schwellungen halten über einen längeren Zeitraum an und es entstehen deutlich sichtbare Narben. Viele Grafts sterben ab und die Haare fallen aus. Durch den Alkohol verstärkt ausgeschüttete Stresshormone schädigen die noch vorhandenen Haare zusätzlich.
Alkohol nach der Haartransplantation erhöht die Gefahr einer Kopfverletzung
Wann Sie nach einer Haartransplantation wieder Alkohol trinken dürfen
Wir empfehlen Ihnen, mindestens zehn Tage nach dem Eingriff keinen Alkohol zu konsumieren. Je länger Sie darauf verzichten, desto besser. Im Idealfall warten Sie zwei bis drei Monate, um den Transplantaten ausreichend Zeit zum Einwachsen zu geben.
Ausgewogene Ernährung unterstützt den Heilungsprozess
Alkohol und Zigaretten gehören zu den größten Feinden Ihrer neuen Haare. Rauchen erschwert die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung der Grafts und beeinträchtigt damit sowohl die Genesung als auch das Haarwachstum. Des Weiteren ist es ratsam, die Finger von Junk-Food und ungesunden Snacks zu lassen und die Mahlzeiten ausgewogen und maßvoll zu halten.
Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen, folgende Ernährungstipps zu beherzigen:
• Verzichten Sie für zehn Tage auf scharfe Speisen, da diese den Juckreiz verstärken können.
• Reduzieren Sie Ihren Salzkonsum, da Salz den Körper dazu anregt Wasser einzulagern. Das kann Schwellungen begünstigen.
• Essen Sie nicht zu fettig. Nahrungsmittel mit hohem Fettgehalt können Akne auf der Kopfhaut begünstigen und Entzündungen hervorrufen.
Eine positive Wirkung auf Kopfhaut und Haare haben die Vitamine A, C und E sowie die Vitamine des B-Komplexes, insbesondere B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Niacin), B5 (Pantothensäure), B6 (Pyridoxin), B7 (Biotin), B9 (Folsäure) und B12 (Cobalamin).
Gelingt es Ihnen nicht, den Bedarf über die Nahrung zu decken, können Nahrungsergänzungsmittel dabei helfen, die transplantierten Haarwurzeln bestmöglich zu versorgen.